
By Hermann Hesse
»Harry Haller ist in das kulturlose und unmenschliche Inferno unserer prunkenden und l?rmenden Gegenwart vorgedrungen und steht mit seinem Begriff von Menschenwert einsam au?erhalb der b?rgerlichen Gesellschaft. Seine Sehnsucht kennt eine unerreichbare Wirklichkeit: seine Verzweiflung treibt ihn zuweilen in die erreichbare andere zur?ck. Lust und Entt?uschung ihres Daseins f?hren in seinem Herzen und Hirn einen Kampf, an dem die Zivilisation Europas mit ihrem ganzen Best?nde und Befunde teilnimmt.« Oskar Loerke
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In dem Band stellen namhafte Autoren erstmals alle Gefäßerkrankungen der Retina komplett und praxisnah dar. In einem einleitenden Teil werden aktuelle Methoden der Netzhaut-Diagnostik und -Therapie behandelt. Im umfangreichen klinischen Teil beschreiben die Autoren systematisch alle relevanten Erkrankungen und erklären deren Pathogenese.
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Ich hatte nasse Füße bekommen und fror, dennoch blieb ich noch eine ganze Weile wartend stehen. Nichts mehr. Während ich noch stand und dachte, wie hübsch die zarten bunten Buchstabenirrlichter über die feuchte Mauer und den schwarzglänzenden Asphalt gegeistert waren, fiel mir plötzlich wieder ein Bruchstück aus meinen vorigen Gedanken ein: das Gleichnis von der golden aufleuchtenden Spur, die so plötzlich wieder fern und unauffindbar ist. Ich fror und ging nun weiter, jener Spur nachträumend, voll Sehnsucht nach der Pforte zu einem Zaubertheater, nur für Verrückte.
Er lächelte dazu, und meine gute Tante lächelte auch, ich aber fand diese Begrüßungsworte eher komisch und hatte etwas gegen ihn. " Erst als wir alle drei die Treppe zum Dachboden hinaufstiegen, konnte ich den Mann genauer ansehen. Er war nicht sehr groß, hatte aber den Gang und die Kopfhaltung von großgewachsenen Menschen, er trug einen modernen bequemen Wintermantel und war im übrigen anständig, aber unsorgfältig gekleidet, glatt rasiert und mit ganz kurzem Kopfhaar, das hier und dort ein wenig grau flimmerte.
Es war gut, es half, die Laune kam. Über den Wortbrei des Zeitungsartikels stieg mir nachträglich ein erleichterndes Gelächter auf, und urplötzlich fiel mir die vergessene Melodie jenes Bläserpiano wieder an, wie eine kleine spiegelnde Seifenblase stieg sie in mir hoch, glänzte, spiegelte bunt und klein die ganze Welt und ging sanft wieder auseinander. Wenn es möglich gewesen war, daß diese himmlische kleine Melodie heimlich in meiner Seele wurzelte und eines Tages in mir ihre holde Blume wieder mit allen lieben Farben emportrieb, konnte ich da ganz verloren sein?